Dienstag, 23. Juli 2013

In der Saison 1963/64 war der 1. FC Kaiserslautern eines von 16 Gründungsmitgliedern der Bundesliga. Die erste Saison beendeten die Pfälzer unter Trainer Günther Brocker, bereits ab 1961 Trainer, auf dem zwölften Tabellenplatz. Auch in den Folgejahren hatte der FCK selten Kontakt zur Tabellenspitze und spielte oft gegen den Abstieg. Eine Ausnahme bildete die Saison 1966/67, als der FCK unter dem 1965 verpflichteten Coach Gyula Lóránt den fünften Tabellenplatz erreichte. Nach fünf Spieltagen war man mit 9:1 Punkten sogar Tabellenführer gewesen. Zur Saison 1967/68 löste Otto Knefler Lórant als Trainer ab. Die Spielzeit begann zufriedenstellend (11:5 Punkte nach den ersten acht Spielen), vom 9. bis zum 24. Spieltag gelang allerdings kein Sieg mehr. Nachdem der FCK nur noch ein Punkt vor einem Abstiegsplatz lag, erfolgte die Trennung. Unter Kneflers Nachfolger Egon Piechaczek konnte der Abstand zu den Abstiegsrängen wieder ausgebaut werden, wenngleich der FCK bis zum Saisonende auf dem 16. Platz blieb. 1968/69 befand sich Kaiserslautern erneut im Abstiegskampf, erst am vorletzten Spieltag war der Klassenerhalt nach einem 4:0-Erfolg gegen Braunschweig so gut wie sicher. Vor dem 31. Spieltag war der bisherige Assistent Dietrich Weise Interimstrainer bis zum Saisonende geworden.
Mit der Rückkehr von Gyula Lóránt waren die Zeiten des Abstiegskampfes vorbei. 1969/70 wurde man Zehnter, in der Folgesaison wurde er allerdings nach drei Niederlagen in Folge entlassen. Dietrich Weise wurde sein Nachfolger und führte die Pfälzer noch auf den achten Rang. Mit dem Trainerwechsel begann auch eine neue Ära am Betzenberg: Lóránt und Piechaczek waren Trainer der „alten Schule“ – sie legten vor allem Wert auf Disziplin.[17] Weise dagegen war ein akribisch arbeitender Fachmann.[18] Auf dem Platz bekam nun das spielerische Element eine wichtigere Bedeutung, das Image von den „Kloppern der Liga“ wurde nach und nach abgelegt.[17][18] Am 1. Juli 1972 erreichte der FCK zum zweiten Mal das DFB-Pokalfinale, unterlag aber erneut, diesmal mit 0:5 gegen den FC Schalke 04. Am 13. September 1972 bestritt der 1. FC Kaiserslautern sein erstes Europapokalspiel. Beim englischen Vertreter Stoke City gab es eine 1:3-Niederlage. Nach einem 4:0 im Rückspiel drang der FCK bis ins Viertelfinale vor, wo Borussia Mönchengladbach Endstation war. Nach dem vorletzten Spieltag der Saison 1972/73 wurde Weise suspendiert, weil dieser bereits einen Vertrag für die nächste Saison bei Eintracht Frankfurt unterschrieben hatte.[19] Nachdem Gerd Schneider das Team am letzten Spieltag betreut hatte, kam zur neuen Saison Erich Ribbeck, Dietrich Weises Vorgänger bei Eintracht Frankfurt, zum FCK. Unter Trainer Ribbeck erreichten die Roten Teufel 1976 zum dritten Mal das DFB-Pokalfinale und verloren es zum dritten Mal, diesmal mit 0:2 gegen den Hamburger SV. In der Liga wechselten sich Spielzeiten im oberen Mittelfeld mit Saisons im unteren Mittelfeld ab. Ribbeck wurde als FCK-Trainer Zeuge des wohl berühmtesten Bundesligaspiels auf dem Betzenberg: Gegen den FC Bayern Münchendrehten die Roten Teufel nach einem 1:4-Rückstand das Spiel und gewannen mit 7:4. Während der Saison 1977/78 kündigte Ribbeck an, den 1. FC Kaiserslautern nach fünf Jahren zu verlassen.
1979 erreichte man unter dem neuen Trainer „Kalli“ Feldkamp mit dem 3. Tabellenplatz die bis dato beste Platzierung. Über weite Strecken der Saison stand der FCK sogar an der Tabellenspitze, bis zum 14. Spieltag verlor man kein Spiel. Die Spielzeit 1979/80 begann mäßig: Nach dem 18. Spieltag waren die Lauterer nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Danach startete der FCK allerdings eine Aufholjagd und gab vom 19. bis zum 32. Spieltag nur drei Punkte ab. Am Ende rangierte man erneut auf dem dritten Platz, punkt- und torgleich mit dem VfB Stuttgart. In den zwei folgenden Saisons landete der FCK jeweils auf dem vierten Platz und hatte sich damit in allen vier Spielzeiten mit Feldkamp als Trainer für den Europapokal qualifiziert. 1981 verloren Pfälzer mit einem 1:3 gegen Eintracht Frankfurt ihr viertes DFB-Pokal-Endspiel. In die erste Amtszeit Feldkamps fällt auch der bis dahin größte internationale Erfolg: Im UEFA-Pokal drang man 1981/82 bis ins Halbfinale vor und unterlag dort dem IFK Göteborg, nachdem man im Viertelfinale Real Madrid mit einem 5:0 im Rückspiel – das Hinspiel ging noch 1:3 verloren – ausgeschaltet hatte.
Der FCK war also zu einem Spitzenclub geworden. 1981 bereits hatte der Verein mit dem Kauf von Norbert Eilenfeldt seinen ersten Millionen-Transfer getätigt.[20] Nach dem Weggang Feldkamps holte der 1. FCK Rudi Kröner, einen Bundesliga-Novizen, der zuvor den KSV Hessen Kassel sehr erfolgreich betreute. Die namhaften Neuzugänge Torbjörn Nilsson und Thomas Allofs schürten die Erwartungen. Der Saisonstart misslang mit nur zwei Punkten aus vier Spielen. Danach arbeitete sich das Team immer weiter nach oben und blieb dann lange Zeit auf dem siebten Tabellenplatz. Am 21. März 1983 wurde Kröner nach einer 1:2-Niederlage in Düsseldorf allerdings entlassen. Unter Kröners Nachfolger, dem bisherigen Co-Trainer Ernst Diehl wurde man schließlich Sechster und qualifizierte sich doch noch für den UEFA-Pokal.
Nach den großen Investitionen der vergangenen Saisons musste man 1983/84 kleinere Brötchen backen. Star-Einkäufe konnte man sich diesmal nicht leisten. Als Saisonziel wurde die erneute Qualifikation für den Europapokal sowie der möglichst lange Verbleib in den Pokalwettbewerben ausgegeben.[21] Diese Ziele sollten mit dem neuen Trainer Dietrich Weise, bereits das zweite Mal Trainer auf dem Betzenberg, erreicht werden. Doch erneut blieben die Pfälzer, diesmal deutlich, unter den Erwartungen. Am 11. Spieltag bat Weise, mit dem FCK auf Platz 12 stehend, um die Auflösung seines Kontrakts.[22] Auch unter Weises Nachfolger Manfred Krafft blieb der FCK im unteren Mittelfeld und wurde schließlich auch in der Endtabelle Zwölfter.
Auch in den Folgejahren (ab 1985 mit Hannes Bongartz als Trainer) fanden sich die „Roten Teufel“ zumeist im Mittelfeld der Tabelle wieder.
1987/88 war die Mannschaft dem Abstieg nahe, mit dem im November 1987 verpflichteten Sepp Stabel gelang aber noch die Rettung. Trotz einer soliden Spielzeit 1988/89 beschloss der Verein früh, für die nächste Saison einen neuen Trainer zu verpflichten. Mit dem neuen Coach Gerd Roggensack geriet man dann erneut in Abstiegsgefahr, doch die Rückkehr von Trainer Karl-Heinz Feldkamp führte dazu, dass noch der Klassenerhalt gelang. Am 19. Mai 1990 konnten die Lauterer im fünften Anlauf den DFB-Pokal endlich in den Händen halten. Im Finale gab es ein 3:2 gegen Werder Bremen. Im darauffolgenden Jahr gelang dem FCK mit dem Gewinn der dritten deutschen Meisterschaft eine riesige Überraschung. Zudem wurde Stefan Kuntz in dieser Saison, als bisher einziger Spieler des FCK, zum Fußballer des Jahres gekürt, die Mannschaft wurde zur Mannschaft des Jahres 1991 gewählt.
Zum Ende der Saison 1991/92 (5. Platz) beendete „Kalli“ Feldkamp sein Engagement beim FCK. Sein Nachfolger wurde Rainer Zobel, der zuvor bei den Stuttgarter Kickers tätig war. Zobel trat in der Pfalz ein schweres Erbe an – und scheiterte. Lautern verpasste 1992/93 mit einem achten Platz die Qualifikation für den UEFA-Pokal, Zobels Zweijahresvertrag wurde nach Saisonende vorzeitig aufgelöst.[23]
Unter Zobel-Nachfolger Friedel Rausch konnte sich der FCK wieder im Spitzenfeld der Tabelle etablieren, 1994 errang der 1. FC Kaiserslautern Platz zwei hinter dem FC Bayern; gegen Ende der Saison war dem Verein eine Siegesserie gelungen, die den Abstand zum Rekordmeister auf einen Punkt verkürzt hatte.
Der Aderlass nach Ende der Saison 1994/1995 (4. Tabellenplatz), als Ciriaco Sforza und Stefan Kuntz den Verein verließen, konnte nicht kompensiert werden. Von Beginn an machte sich 1995/96 der Verlust der beiden Führungsspieler bemerkbar, und der FCK befand sich schon nach den ersten Spielen im Tabellenkeller. Auch auf dem heimischen Betzenberg enttäuschten die Roten Teufel oft. Noch glaubte die Führungsriege des FCK an die Wende und hielt an Trainer Rausch fest.[24] Als die Situation prekärer wurde, wurde nach einem Ersatz für Sforza gesucht – die Neuzugänge vor der Saison hatten ihn nicht ersetzen können. Für die damalige Rekordablösesumme von 4,2 Millionen Mark[24] kam der Brasilianer Arìlson im Dezember 1995 zum FCK. Der Verein ging als Tabellenvierzehnter in die Winterpause, nur ein Punkt vor dem Sechzehnten. Neun Spieltage vor dem Saisonende löste Eckhard Krautzun Rausch als Trainer ab. Der 1. FCK rangierte inzwischen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Auch wenn der FCK das erste Spiel unter dem neuen Trainer gewann (1:0 in Köln), verbesserte sich die sportliche Situation zunächst nicht: Nach dem 29. Spieltag war der Rückstand auf den 15. Platz gar auf vier Punkte angewachsen. Acht Punkte in den darauffolgenden vier Spielen machten es immerhin möglich, dass der FCK am letzten Spieltag im Spiel beim unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf Bayer 04 Leverkusen mit einem Sieg den Klassenerhalt hätte erreichen können. Nachdem Pavel Kuka die Lauterer in Führung gebracht hatte, erzielte die „Werkself“ in der 82. Minute den Ausgleich. So stieg der 1. FC Kaiserslautern erstmals aus der Bundesliga ab. Nur eine Woche später gewann der Verein zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal (im Finale 1:0 gegen den Karlsruher SC durch ein Freistoßtor von Martin Wagner).

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